Zellstrukturen

Die Behandlung mit Thymusextrakten

Die Anfänge und die Frischzell-Therapie: Zelltherapie gegen vorzeitiges Altern

Der Schweizer Chirurg Paul Niehans hatte in den 1920er Jahren herausgefunden, dass sich durch Zellen aus den entsprechenden Organen von Tieren, wenn man sie in den menschlichen Körper einbringt, gleichartige menschliche Gewebezellen regenerieren lassen. Aus dieser Erkenntnis entwickelte sich die so genannte Frischzellenbehandlung, die in vielen deutschen Kliniken mit Erfolg eingesetzt wurde. Nicht nur Konrad Adenauer, der sich im Bonner Elisabeth Krankenhaus regelmäßig mit der Zelltherapie behandeln ließ, ist ein Beispiel für den unterstützenden Effekt der Zelltherapie zur Regeneration von Organen und zum Erreichen eines hohen und gesunden Alters.

Die Sicherheit der Behandlung mit Thymusextrakten

In der damaligen Zeit arbeitete man noch mit durch Fremdeiweiße verunreinigten Zellaufschwemmungen, die teils heftige Immunreaktionen und Fieber hervorriefen. Mit diesem Argument versuchten Kritiker der Methode, die Zelltherapie verbieten zu lassen. Durch eine Optimierung der Herstellungsprozesse und der heutigen, durch Sandberg, Schweden eingeführten Verwendung zellfreier Organextrakte und regelmäßige Kontrollen der Herstellung durch die Gesundheitsbehörden ist die Therapie heute nebenwirkungsfrei. In mehr als 30 Jahren hatten wir damit unserer Klinik keinen ernsthaften Zwischenfall.

Thymusextrakte, Immunsystem und Einsatz in der Krebsbehandlung

Die Thymusdrüse, hinter dem Brustbein gelegen, spielt eine wesentliche, wenn nicht die wesentlichste Rolle in unserem Immunsystem. In ihr werden die T- (Thymus-) Lymphozyten geschult. Sie können gemeinsam mit den im Lymphgewebe der Darmwand programmierten B-Lymphozyten sehr spezifisch fremde Zellen, auch Tumorzellen, angreifen und vernichten (Yamazaki et al.).

In diesen Prozess sind auch andere Abwehrzellen, die Granulozyten und die Makrophagen, eingeschaltet. Diese werden wiederum durch die T-Lymphozyten stimuliert und sondern  zytolytische Stoffe ab, die zur Auflösung von Tumorzellen führen. Diese Prozesse setzen eine ausreichende Energieversorgung des Körpers voraus (W. Kiczka).

Diese Energie wird in Zellorganellen, den Mitochondrien, unter Verbrauch von Sauerstoff produziert. Darum bieten wir allen Krebspatienten die Ozon Sauerstofftherapie als Begleitmaßnahme an, sowie die direkte Energiezufuhr über Laserlicht (intravenöse Lasertherapie nach Weber).

In hunderten von wissenschaftlichen Arbeiten konnte der sehr effektive Einsatz der Zelltherapie, belegt werden. V. a. wurde in diesen Untersuchungen die Behandlung mit Thymusextrakten  und den darin enthaltenen Thymushormonen und Thymuseiweißen (Thymuspeptiden) erforscht. In unserem Haus bieten wir Krebspatienten diese Therapie an.

Weitere Informationen zur Thymustherapie (Behandlung mit Thymusextrakten) finden Sie auf der Seite Tymustherapie. Dort wird auch näher auf die vorliegenden Studien eingegangen.

Behandlung mit Thymusextrakten und die Wissenschaft

In den sechziger Jahren wurden etwa 600-700 Krebspatienten statistisch ausgewertet. Diese Patienten waren durch den schwedischen Internisten Elis Sandberg mit Thymusextrakten („Thymosand“) behandelt worden. In 80% der Fälle hatte Sandberg eine subjektive und objektiven Besserung erreicht. Bei einem Teil dieser kranken sogar die völlige Genesung.

Vermutlich waren es diese Erfolge in der Krebstherapie ohne chemische Medikamente, die dazu führten, dass diese Therapieform  durch die Schulmedizin und die Pharmaindustrie massiv angegriffen und bekämpft wird. Das ist auch in der skeptischen Beurteilung in dem gar nicht neutralen Medium Wikipedia zu sehen. Hier wird auch nicht auf die vorliegende umfangreiche wissenschaftliche Forschung eingegangen.

Behandlung mit Thymusextrakten und Schulmedizin

In der Schulmedizin ist die Bedeutung eines aktiven Immunsystems durchaus bekannt. Dort werden zur Immunstimulation häufig die sehr teuren und nebenwirkungsreichen Interferone und Interleukine angeboten. Diese vermögen jedoch lediglich die bereits in der Körperperipherie befindlichen T-Lymphozyten zu stimulieren, sie haben keinen direkten Einfluss auf deren Bildung im Knochenmark. Diese wird nur durch die Thymuspeptide angeregt (J.R. Hobbs). Sie sind die koloniestimulierenden Faktoren (CFS) für die Bildung von Prä-T-Lymphozyten im Knochenmark.

Die heute, trotz zweifelhafter Studienlage, immer noch „vorbeugend“ eingesetzte Chemotherapie nach einer Krebsoperation führt, wie auch die Strahlentherapie, zu einem deutlichen Absinken nicht nur der Leukozyten, sondern besonders auch der für die Krebsabwehr wichtigen und empfindliche Lymphozyten und deren Untergruppen. Bei der Strahlentherapie nach Brustkrebs wird die Thymusdrüse oft unbeabsichtigt mitbestrahlt und geschädigt. Aus unserer Sicht ist es sehr wichtig, diese Abwehrzellen möglichst schnell wieder aufzubauen, und das gelingt in der Regel (wenn das Knochenmark nicht irreparabel belastet wurde) durch die Thymustherapie (Behandlung mit Thymusextrakten).

Sinnvolle Begleitmaßnahmen sind die Einnahme eiweißauflösender Enzyme (z.B. Bromelain), die die Erkennbarkeit der Krebszellen für die Abwehrzellen steigern. Hierzu dienen auch die in der Hyperthermiebehandlung gebildeten Hitzeschockproteine, die die Immunzellen spezifisch gegen den hier vorliegenden Tumortyp „scharfschalten“. Sollten neben den T-Lymphozyten auch die B-Lymphozyten unter den aggressiven Therapien gelitten haben, kann auch die Misteltherapie zusätzlich eingesetzt werden.

Wann und wie lange sollte die Thymustherapie eingesetzt werden?

Die Mehrheit der Autoren halten die gleichzeitige Behandlung mit Chemotherapie und Thymusextrakten für wenig sinnvoll, sie sollte jedoch immer im Anschluß an diese Therapien durchgeführt werden. In unserem Haus steuern wir die Behandlung abhängig vom Immunstatus des jeweiligen Patienten. Im Labor lassen sich die Lymphozyten und deren Untergruppen sehr exakt bestimmen und im Therapieverlauf kontrollieren. Meist reichen 15-20 Behandlungen, 2-3x/Woche durchgeführt, um erneut eine weitgehend stabile Abwehrlage zu erreichen.

Auch bei nicht mit Chemo- oder Strahlentherapie behandelten Patienten ist es durch die Tumorzellen über einen sog. enzymatischen Faktor zu einer Hemmung der Kontaktaufnahme zwischen den Immunzellen und den Krebszellen, der sog. Chemotaxis, gekommen (Hausmann, Snydermann, Boetcher u.a.).

Kiczka und Mitarbeiter konnten in vitro nachweisen, dass durch die Thymustherapie die Chemotaxis der Leukozyten wesentlich gesteigert wurde. Das bedeutet, dass die Krebszellen für die Abwehrzellen wieder besser erkennbar wurden.

Aber nicht nur in der Krebstherapie feiert die Behandlung mit Thymusextrakten Erfolge. Auch für andere immunologische Erkrankungen liegen wissenschaftliche Arbeiten und Beobachtungen mit guten Ergebnissen vor. Beispiele sind  die chronische Polyarthritis („Rheuma“) oder die verschiedenen Allergieformen. Grund für die Erfolge ist sind die immunmodulierenden Eigenschaften des Thymusextrakts.

Zellherapeutika sind heute leider nicht mehr im Handel erhältlich. Sie werden durch den anwendenden Arzt unter Beachtung strenger Sicherheitskriterien und staatlicher Kontrolle in einem Speziallabor für den jeweiligen Patienten individuell hergestellt.

Für den Inhalt verantwortlicher Autor:
Dr. Achim Schuppert