Senotherapeutika in der Behandlung bösartiger Hirntumore
Bösartige Hirntumore, insbesondere das Glioblastom (GBM) als schwerste Form, haben trotz maximaler Resektion und anschließender Radiochemotherapie eine äußerst schlechte Prognose. In der Übersichtsarbeit wird auf neue Erkenntnisse Bezug genommen, wonach das Erstlinien-Medikament Temozolomid wie auch Strahlentherapie wenig Apoptose, sondern vor allem zelluläre Seneszenz in Glioblastomzellen auslösen – ein Mechanismus, der wesentlich zur Therapieresistenz und zu Rezidiven beitragen dürfte. Die Autoren analysieren die zugrunde liegenden Mechanismen und Signalwege und verdeutlichen, wie stark seneszente Tumorzellen das Mikromilieu verändern können. Sie begründen, dass Senotherapeutika (Senolytika, Senomorphika und Senopreventika) in der supportiven Therapie sinnvoll sind. Der Artikel stellt pharmakologische und natürliche Senotherapeutika vor und diskutiert deren potenzielle Rolle als unterstützende Therapieoption. Damit gewinnt ein neues therapeutisches Paradigma an Bedeutung, das bestehende Standardtherapien entscheidend erweitern könnte. Für die neuroonkologische Praxis bietet dieser Beitrag wichtige Impulse für zukünftige multimodale Behandlungskonzepte.
Autoren: Bernd Kaina, Markus Christmann
Downloadlink des Originalartikels (Englisch): https://link.springer.com/article/10.1007/s11912-025-01733-8



