Eine Frau hält einen Apfel in der Hand.

Krebstherapie: Ursachen behandeln oder Vergiftungsstrategie?

Krebstherapie: Bessere Ergebnisse durch ganzheitliche Medizin

Erste Erfahrungen mit ganzheitlicher Krebstherapie

1982 lernte ich Dr. Varro in Düsseldorf kennen. Er hatte seine Arbeit als Chirurg aufgegeben und betrieb zusammen mit zwei Heilpraktikern eine Praxis für ganzheitliche Krebstherapie. Die Patienten, die ich dort sah, überraschten mich. Denn unter schulmedizinischer Behandlung hätten sie längst nicht mehr gelebt.

Ich blieb schließlich 9 Monate bei ihm. Varro versuchte, den Krebs ohne Operation zu heilen. Da mich dies Vorgehen nicht überzeugte, wechselte ich zur Schulmedizin in eine onkologische Klinik.

Perspektivwechsel: schulmedizinische Krebstherapie

An der onkologischen Klinik war es meine Aufgabe, die Patienten von der Chemotherapie zu überzeugen und diese dann auch durchzuführen. Bald erkannte ich jedoch, dass ich die Menschen, die mir vertraut hatten, hinters Licht geführt hatte. Selbst wenn sich der Krebs kurzfristig zurückbildete, kam er trotz der Strapazen der Chemotherapie danach umso heftiger zurück. Statt zu helfen hatte ich diesen Menschen geschadet. So wollte ich mein Arztsein nicht verstehen.

Eröffnung der eigenen Praxis und Kontakt zu Dr. Paul-Gerhard Seeger

Ich verließ die onkologische Klinik und sah keinen anderen Weg, als eine eigene Praxis zu eröffnen, wenn ich mir nicht durch einen Chef vorschreiben lassen wollte, wie ich Patienten zu behandeln hatte. Nach der sog. Primärtherapie (Operation – Chemotherapie – Bestrahlung) überließ man die Patienten sich selbst, ohne weitere Therapie und ohne effektive Kontrollen. Hier erkannte ich schließlich ein Defizit der Therapie und eine Aufgabe für mich. 1984 war es so weit. In Bonn eröffnete ich schließlich meine Praxis für Allgemeinmedizin, Naturheilverfahren und Krebsnachbehandlung.

Auf einem Kongress in Baden-Baden hatte ich Dr. Paul-Gerhard Seeger kennengelernt, ein Mitarbeiter von Otto Warburg. Warburg hatte 1931 den Nobelpreis für Medizin erhalten für die Entdeckung, dass Krebszellen ihre Energie zu großen Anteilen nicht über den Atmungsstoffwechel, sondern über Gärungsprozesse gewinnen. Seeger hatte dann Jahrzehnte weiter geforscht und experimentiert. Er fand letztlich heraus, dass in Tumorzellen eine Störung der Mitochondrienfunktion vorliegt.

Von der Störung der Mitochondrienfunktion bei Tumorzellen zur ursachenorientierten Krebstherapie nach Seeger

Durch eine Schädigung von Cytochromenzymen in der Membran der Mitochondrien durch verschiedene Noxen kommt es dort zu einer Behinderung der Sauerstoffaufnahme. Entsprechend bleibt der Zelle nichts anderes übrig, als auf Gärung umzuschalten. Dabei wird jedoch viel weniger Energie produziert als beim normalen Atmungsstoffwechsel. Die Energieverarmung dürfte auch eine Ursache für die vermehrt im Zellkern auftretenden Mutationen sein, ebenso wie für den Verlust der Apoptosefähigkeit der Tumorzellen. In seinen Buch: „Krebs – Problem ohne Ausweg“ (1) beschreibt Seeger die Ergebnisse seiner Forschung und macht mit einem „10-Wege-Programm“ Vorschläge zu einer ganzheitlichen, ursachenorientierten Krebstherapie.

Die intravenöse Ozon-Sauerstofftherapie

Das Buch „10-Wege-Programm“ wurde für mich die Leitlinie meiner Krebsnachbehandlung. Seeger hatte experimentell gefunden, dass sich Krebszellen in vitro in einem sauerstoffreichen Milieu wieder in atmungsfähige Zellen zurückentwickeln lassen. Deutlich besser gelang das, wenn er dem Medium eine geringe Menge Ozon beigab. Andersherum wurden aus gesunden Zellen Krebszellen, wenn man sie in ein sauerstoffarmes Milieu brachte.

Somit wurde die intravenöse Ozon-Sauerstofftherapie meine Basisbehandlung für alle Krebspatienten (2). In einigen Fällen wollten sich Brustkrebspatientinnen nicht operieren lassen. Hier konnte ich in mehreren Fällen eine Tumorrückbildung durch intratumorale Ozon-Sauerstoff-Injektionen erreichen, Ergebnisse, die mich begeisterten und meine Überzeugung festigten, dass die Erkenntnisse von Seeger zutreffend waren. (3)

Was führte zu diesen Enzymdefekten in der Membran der Mitochondrien?
Ursachenbehandlung mit dem „10-Wege-Programm“ nach Seeger

Der Arzt und Forscher Dr. med. Dr. sc. nat. Paul Gerhardt Seeger stellte vor 40 Jahren Richtlinien zu einer an den Ursachen orientierten Krebstherapie zusammen, seine sogenannte „Zehn-Wege-Therapie“. Die einzelnen Elemente der „Zehn-Wege-Therapie“ umfassen:

  1. Herde und Störfelder
  2. Desensibilisierung
  3. Entgiftung des Organismus
  4. Aktivierung und Restitution der gestörten Zellatmung
  5. Hemmung des Gährungsstoffwechsels
  6. Aktivierung der Antikörperbildung
  7. Aktivierung der körpereigenen Abwehrkraft
  8. Optimierung der Ernährung
  9. Beseitigung von Darmfunktionsstörungen
  10. Stützung von Herz und Kreislauf.

Eine ausführliche Darstellung der „Zehn-Wege-Therapie“ nach Seeger finden Sie hier: Zehn-Wege-Therapie nach Seeger: individuelle Ursachendiagnostik und Ursachentherapie

Während Seegers Therapievorschläge noch dem standardisierten Vorgehen der Schulmedizin ähneln, ist das Behandlungskonzept, das sich im Verlauf der letzten 30 Jahre in unserem Haus entwickelt hat, hingegen deutlich individueller. Nicht alle Belastungen, gegen die sich die Seeger’schen Therapievorschläge richten, liegen im Einzelfall vor.

Alternative Krebsmedizin heute: maßgeschneiderte Programme und genaue Ursachenanalyse

Bei der Neuaufnahme einer Patientin mit einem Mammakarzinom versuchen wir in einer ausführlichen Anamnese zu verstehen, was diese Frau, die uns gegenüber sitzt, krank gemacht hat. Dabei besitzen psychische Belastungen im Vorfeld der Tumorbildung einen hohen Stellenwert.

Reduzierte Abwehrlage durch Erschöpfungszustände

Gerade in heutiger Zeit und in einem vornehmlich ertragsorientierten Wirtschaftssystem wird versucht, die Leistungsfähigkeit von Arbeitnehmern bis an die Grenzen der Belastung und darüber hinaus auszuschöpfen. Das führt zu entsprechend starken Erschöpfungszuständen, die man auch in einer reduzierten Abwehrlage messen kann.

Seelische Konflikte und somatische Veränderungen

Partnerschaftskonflikte stellen, oft auch im Zusammenhang mit ungesunden Arbeitsverhältnissen, weitere Belastungen dar. Bei langdauerndem Bestehen können sie zu somatischen Veränderungen führen. Im Kindesalter erlebte Traumatisierungen reduzieren beispielsweise bei später erneut auftretenden Belastungen die Kompensationsmöglichkeiten des Organismus. Und sie machen auf diese Weise anfälliger für psychsomatische Symptombildungen (4).

Auswertung der Patientinnenkartei der Praxis

Im Jahr 2003 ließ ich erstmals unsere Kartei auswerten, um zu sehen, wie sich unsere therapeutischen Bemühungen bei Patientinnen mit Mammakarzinomen statistisch darstellten. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten wir uns auf ein rein komplementäres Vorgehen beschränkt. Die Patientinnen hatten postoperativ die Nachbehandlungen der Schulmedizin erhalten und waren danach in unsere Betreuung gekommen.

Für die postoperativ tumorfreien Patientinnen lag die 5-Jahres-Überlebensrate bei 91%, deutlich besser als bei den Patientinnen ohne diese Nachbehandlung. Die Frage war nun: Wie wären die Ergebnisse gewesen, wenn man, zumindest bei Patientinnen mit kleinen Karzinomen, auf die schädigenden Verfahren wie Chemotherapie und Strahlentherapie verzichtet hätte? Dies Vorgehen wurde daher zu unserer neuen Strategie.

In 2012 erfolgte schließlich eine neue Auswertung durch eine Doktorandin der Universität Köln (Stöcker, G.: Komplementäre und alternative Behandlung des Mammakarzinoms – Epidemiologische Auswertung der Patientinnenkartei einer großen Praxisklinik) (Promotion 28.5.2014). Nun lagen unsere 5-Jahres-Überlebensraten bei 95%. Nur 40% unserer Patientinnen hatte sich der angebotenen Strahlen- und/oder Chemotherapie unterzogen, eine hormonblockierende Behandlung war durch die meisten Patientinnen beim Vorliegen von positiven Hormonrezeptoren durchgeführt worden (5).

Aus statistischen Gründen waren die behandelten Patientinnen (entsprechen den St. Gallen-Kriterien) in 3 Risikogruppen aufgeteilt worden: geringes, mittleres und hohes Risiko. In den Gruppen mit niedrigem und mittleren Risiko lagen die 5-Jahres-Überlebensraten jeweils bei 100%, diese Patienten hatten auch in geringerem Maß aggressive Therapien erhalten. Die Gruppe mit dem hohen Risiko lag bei 76%.

Signifikante Unterschiede bei den Fernmetastasen

Interessant waren die Raten von Fernmetastasen. Nach Chemotherapien lag die Quote um 68% höher als bei Patientinnen ohne Chemotherapie.

Anamnestisch waren bei 60% unserer Mammapatientinnen psychische Belastungen im Vorfeld der Erkrankung dokumentiert worden. Diese Patientinnen entwickelten dreimal so oft Fernmetastasen wie die Patientinnen ohne diese Belastungen, übrigens trotz der durch uns angebotenen Psychotherapie.

Zusammenfassend kann gefolgert werden: es ist lohnend, sich bei einer Krebserkrankung nicht nur mit dem erkrankten Organ, dem Symptom zu befassen, sondern zu versuchen, in einem ganzheitlichen Sinn die Gesamtgesundheit eines betroffenen Menschen, und zwar an Leib und auch an Seele, zu optimieren, so gut es geht.

Und jede schädigende Therapie sollte man nur dann einsetzen, wenn in neutralen Studien ein Nutzen für die Patientinnen belegt ist. Für die adjuvante Chemotherapie beim Mammakarzinom liegt eine solche, sonst immer wieder geforderte, Evidenz nicht vor.

Für den Inhalt verantwortlicher Autor:
Dr. Achim Schuppert

Literaturliste
  1. Seeger, P.G.: Krebs – Problem ohne Ausweg?, 2. Auflage 1988, 401-412, Verlag für Medizin Dr. Ewald Fischer, ISBN 3-88463-123-3
  2. Viebahn-Hänsler, R.: Ozon-Sauerstofftherapie, 2. Auflage,Haug-Verlag 2009 ISBN 978-3-8304-7310-7
  3. Schuppert, A.: Krebsbehandlung mit Ozon-Sauerstoff – eine Alternative zur Chemotherapie? EHK 2009; 58: 79-83
  4. Hellinger, B.: Schicksalsbindungen bei Krebs. 1998, Carl-Auer-Systeme Verlag, ISBN 3-89670-008-1
  5. https://www.praxisklinikbonn.de/alternative Behandlung von Brustkrebs.php